Streuobstwiesen und Honigbienen
Eine gute Kombination aus Blüten und Honig
Bienen und Streuobstwiesen sind eine perfekte Partnerschaft. Die fleißigen Bienen haben es nicht leicht in unserer Agrarlandschaft: Pestizide schwächen viele Völker, Krankheiten und Schädlinge breiten sich aus und auf den Feldern wachsen nur noch wenige Pflanzenarten.
Auf naturnah angelegten Streuobstwiesen hingegen finden die Honigbienen, Wildbiene Hummeln und Co. eine bunte Blütenvielfalt. Verschiedene Obstbäume, Hecken und Blühstreifen sorgen für ein großes Nahrungsangebot. Außerdem tragen sie dazu bei, dass es unseren Insekten gut geht. Gleichzeitig profitieren die Pflanzen auf der Wiese von den fleißigen Bestäubern. Die Bienen sorgen für eine reiche Obsternte und sichern das Überleben seltener Wildpflanzen.
Was ist eine Streuobstwiese
Auf einer Streuobstwiese stehen Obstbäume verschiedener Arten (Äpfel, Mirabellen, Birnen, Kirschen, Zwetschgen etc.) über das Gelände "verstreut". Das Gras auf der Wiese wird naturverträglich ein- bis zweimal jährlich gemäht und abgeräumt. Besondere Bedeutung haben die Streuobstwiesen für die Biodiversität. (Lebensraum für verschiedene oft seltene oder sogar bedrohte Tier- und Pflanzenarten).
Der ökologische Wert einer Streuobstwiese
Inzwischen weiß man, dass Streuobstwiesen jede Obstplantage an Artenvielfalt weit übertreffen: Über 80 % mehr Spinnen, über 50 % mehr Laufkäferarten und die sechsfache Zahl an Fluginsekten lebt in einer Streuobstwiese. Bienen fliegen lieber eine Streuobstwiese als eine Obstplantage an.
Über 5000 Arten leben in Streuobstwiesen. Der Artenreichtum erklärt sich aus der einzigartigen Kombination von "Baum" und "Wiese"; man findet also wiesen- und waldbewohnende Tier- und Pflanzenarten, darunter auch seltene und bedrohte Tiere.
Die Bedeutung der Honigbienen für Streuobstwiesen
In Deutschland werden von etwa 120.000 Imkern rund 830.000 Bienenvölker gehalten. Die Bienen sammeln einerseits Nektar, Honigtau und Pollen von Feld und Wald als Nahrung und Grundlage für die Honigerzeugung, wie der leckere Streuobstblütenhonig, andererseits sichern sie durch Blütenbestäubung die Erträge zahlreicher Nutzpflanzen.
Streuobstwiesen sind Lebensraum und Nahrungsquelle für Wildbienen
Wildbienen sind fleißige Insekten und bestäuben zahlreiche Pflanzenarten. Damit sind sie für uns unverzichtbar. Ohne sie würde unsere Nahrungskette nicht funktionieren, denn 80% aller heimischen Wild- und Kulturpflanzen sind auf die Bestäubung aller Bienen angewiesen. Doch viele der rund 560 Wildbienenarten in Deutschland sind vom Aussterben bedroht. Umso wichtiger werden Streuobstwiesen, denn sie bieten den nützlichen Insekten geeignete Nisträume und Nahrungsquellen.
Rund die Hälfte von ihnen stehen auf der Roten Liste. Durch landwirtschaftliche Monokulturen verlieren sie ihre Nahrungsquellen. Auf Streuobstwiesen finden viele bedrohte Wildbienenarten gute Nistmöglichkeiten. Je nach Art legen die Bienen ihre Brutzellen unter anderem in lehmig-sandigen Boden, in Blütenstängeln oder in Totholz an. Auch Nahrung finden sie reichlich, etwa an den Blüten von Wildpflanzen und Obstbäumen.
Streuobstwiesenschutz ist Artenschutz
Eine Streuobstwiese besteht aus verschiedenen natürlichen und vokalem naturnahen Schichten: Die Gras- und Kräuterschicht, der Baumschicht und der Strauchschicht sowie der flächigen Ausdehnung. Auch die hochstämmigen Obstbäume sowie gezielte Schnittbearbeitung sind Gebilde, deren Wurzeln, Stämme und Kronen zahlreichen oft gefährdeten Tier- und Pflanzenarten eine Heimat und Unterschlupf bieten. In den Bäumen finden viele seltene Vögel Zuflucht. Spitz- und Feldmäuse, Igel und andere Kleinsäuger verstecken sich in den Gehölzen.
Unsere Bienenvölker kümmern sich darum, dass aus den Blüten süße Früchte werden. Doch nicht nur sie sind hier zu Hause. Auch zahlreiche Vögel finden hier dank der vielen Insekten reichlich Nahrung.
Im Herbst, zur Erntezeit, rückt der Naturschutzverband Südpfalz e.V. an und schüttelt die reifen Früchte von den Bäumen. Was vor oder nach der Ernte von den Bäumen fällt, ist Streuobst. Es bleibt liegen und dient Igel und Co. als Nahrung. Die Äpfel werden jährlich geerntet, zur Mosterei gefahren und zu Saft gepresst.