Wissenswertes über Blütenpollen und Perga
Blütenpollen: Kraft aus der Natur
Wissenswertes über Blütenpollen und Perga: Honig, Blütenbrot, Propolis, Gelee Royal: Den Ausgangsstoff für all die köstlichen und wertvollen Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungen liefert uns die Biene, nämlich in Form von Blütenpollen. Ein natürlicher Anteil der Pollen ist im Bienenhonig enthalten, einen anderen Anteil daran sammelt der Imker ein, um ihn für den menschlichen Genuss zu gewinnen. Pollen ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen, hochwertigem Eiweiß und Enzymen sowie weiter essentieller Vitalstoffe.
Von der Blüte in den Bienenstock: Pollen von der Blüte
Das Lehnwort Pollen weist bereits auf den Ursprung zurück. Es stammt aus dem Griechischen und steht für "Mehl von Blüten". Mehl trifft es dabei nicht einmal ganz, denn jedes einzelne Blütenstaubkorn ist nur rund 20 bis 40 Micron - 1 Micron ist ein Tausendstell von einem Millimeter - groß. Diesen überaus feinen Staub sammeln Bienen von den unterschiedlichsten Blüten ein, um ihn der Brut als Nahrung zu bringen. Ihre Hinterbeine sind so entwickelt, dass der Pollen hängenbleibt. Wer Bienen auf dem Heimflug genau betrachtet, kann die dicken gelben Höschen an den Unterschenkeln sehen. Im Stock streifen die Honigbienen den gepressten Blütenstaub ab. Was nicht sofort an den Nachwuchs verfüttert wird, dient der Bevorratung. Zusammen mit Drüsensekreten, Honig und Propolis wird er in die Waben gestopft. Die Mischung nennt man Bienenbrot, in der Fachsprache Perga.
Wissenswert: Ein einziges Bienenvolk verbraucht allein für die Eigenversorgung mehr als 30 kg Pollen. Ein einzelnes Pollenkorn wiegt lediglich etwa ein halbes Millionstel Gramm.
Honig und Pollen: Ein geschichtlicher Rückblick
Früh schon erkannten die Menschen, dass Honig und Pollen nicht nur köstlich, sondern auch hilfreich in vielen Belangen sind. Rund 2000 Jahre v. Chr. entstanden in Mesopotamien Aufzeichnungen, die von Honig als Zutat für Wundauflagen berichteten. Es darf durchaus angenommen werden, dass auch Pollen und Blütenbrot in diesen Salben und Pasten enthalten war. Durch alle entsprechenden Schriften des Altertums zieht sich Aussage, dass es die entzündungshemmende Wirkung war, die das Bienenprodukt so begehrt machte. Mehr allgemeiner gesundheitlicher Natur war die Nutzung von mit Honig fermentierten Pollen bei den Wikingern. Sie nahmen das Naturprodukt in Tonkrügen mit auf ihre Fahrten, um unterwegs bei Kräften und in voller Gesundheit zu bleiben.
Blütenpollen: Gewinnung durch den Imker
Damit Menschen neben Honig, Bienenbrot und Propolis auch von den vielen Vorteilen des Pollens profitieren können, sammeln Imker den Blütenstaub ein. Am Eingang zum Bienenkasten wird eine Vorrichtung angebracht. Bei dieser "Pollenfalle" handelt es sich um ein Lochgitter, durch das die Bienen einfliegen. Ein darunter liegendes Auffangbecken sammelt den abgestreiften Blütenstaub. Eine sorgfältige Reinigung geht dem Trocknen voraus, denn nur sauber gewonnene Bienenprodukte eignen sich als Nahrungsmittel und Nahrungsergänzung. Die Produktion ist aufwendig, die Ernteperiode kurz, denn sie orientiert sich an der Hauptblütezeiten unserer Region.
Reich an Inhaltsstoffen: Kraftspender Pollen
Es ist kaum vorstellbar, was sich in diesen winzig kleinen Pollen verbirgt. Und doch sind alle Inhaltsstoffe wissenschaftlich bestätigt. Blütenpollen enthalten:
Proteine und Aminosäuren: Mit rund 22 % Proteinen und etwa 12 % Aminosäuren stehen Pollen weit oben in der Liste der Eiweißlieferanten. Zum Vergleich: Rinderhüfte hat 21,5 % Protein. Von den 22 essenziellen Aminosäuren, also denjenigen, die unser Körper nicht selber produzieren kann, sind 21 in Pollen enthalten.
- Zucker/Kohlenhydrate: Unterschiedliche, natürliche Zuckerarten sorgen durch ihren Anteil von 20 % für einen hohen Energieschub.
- Vitamine: Ein Großteil aller Vitamine ist in Pollen in deutlichen Mengen vorhanden, auch Vitamine des B-Komplexes, mit Ausnahme von Vitamin B12.
- An Spurenelementen und Mineralstoffen sind enthalten: Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium, Eisen, Jod, Fluor, Zink, Kupfer, Mangan, Chrom, Selen.
- Dazu kommen u. a. noch ungesättigte Fettsäuren und ätherische Öle, Enzyme und Co-Enzyme, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe.
All diese Inhaltsstoffe leisten einen wertvollen Beitrag zu unserer Gesundheit, indem sie viele wichtige Vorgänge in unserem Körper unterstützen, die natürliche Regeneration fördern und zu unserem geistigen und körperlichen Wohlbefinden beitragen. Aus diesem Grunde ist Blütenpollen als Nahrungsergänzung hochgeschätzt.
Gesundheitshinweis: Für Diabetiker ist Pollen aufgrund des Zuckergehaltes nicht geeignet. Allergikern wird zur Vorsicht geraten. Zwar kann durch Blütenpollen eine Desensibilisierung durch kleine, individuelle Dosen erreicht werden. Der behandelnde Arzt entscheidet aber darüber, ob eventuell außerhalb der Saison damit gestartet werden darf. Nahrungsergänzung mit Pollen kann dieselbe Reaktion auslösen wie der natürliche Pollenflug, ja sie sogar noch übertreffen, da hier die allergieauslösenden Stoffe hochkonzentriert sind.
Pollenkur: So nimmt man Nahrungsergänzung ein
Pollen werden am besten als Kur angewendet. Fachleute gehen davon aus, dass eine rund vierwöchige Kur, zwei- bis viermal über das Jahr verteilt, den gewünschten Nutzen erbringt. Von dieser Kur versprechen sich die Insider all die Vorteile, die den einzelnen Inhaltsstoffen, insbesondere den Vitaminen und Mineralstoffen, zugerechnet werden: Stärkere Immunabwehr, eine ausgleichende Wirkung auf Appetit und Verdauung, besserer Schlaf und mehr Leistungsfähigkeit für den Tag.
Für die Kur werden täglich 1 bis 2 EL, verteilt auf mehrere Mahlzeiten, empfohlen. In kalte Speisen wie Müsli oder Fruchtsalate kann der Pollen eingerührt werden, vor warmen Mahlzeiten nimmt man ihn etwa eine halbe Stunde vor der Mahlzeit ein.
Blütenpollen richtig aufbewahren: Inhaltsstoffe erhalten
Damit alle Vitamine und wichtigen Nährstoffe im Pollen erhalten bleiben, sollte er kühl, dunkel und trocken aufbewahrt werden. Vor Feuchtigkeit ist er unbedingt zu schützen, er könnte verkleben und nur noch schwer zu dosieren sein. Wichtig ist, bereits beim Kauf auf gute Qualität zu achten. Einheimische Imker stellen Blütenpollen mit großer Sorgfalt und unter Einhaltung aller Hygieneregeln her. Importe fallen dagegen regelmäßig durch Verunreinigungen auf, die den erwünschten gesundheitlichen Nutzen schnell ins Gegenteil verkehren könnten.
Perga: Bienenbrot für Mensch und Tier
Dass die Haltbarkeit ein wichtiger Faktor für die Lagerung von Nahrung ist, wurde keineswegs von den Menschen erfunden. Auch Tiere nutzen für die Aufbewahrung ihrer Vorräte Konservierungsmethoden. Das Bienenbrot, in der Fachwelt Perga genannt, entstand aus einer solchen Methode. Durch die besondere Verarbeitung des Bienenbrotes wird diese Form des Pollens noch hochwertiger. Als Nahrungsergänzung ist es deshalb besonders gefragt.
So entsteht Bienenbrot: Sammeln und einlagern
Über 1,5 Millionen Sammelflüge sind notwendig, damit die Nachzucht eines einzigen Bienenvolkes überleben kann. Deshalb ist es mehr als logisch, dass nichts vom Blütenstaub verschwendet werden darf. Was von den Larven nicht sofort gefressen werden kann, wird deshalb von den Arbeitsbienen eingelagert. Zuvor wird der Blütenstaub mit Speichel vermengt. Wabe für Wabe wird mit dem Brei gefüllt. Durch das Vermischen von Pollen und Speichel setzt ein Fermentationsprozess ein. Bei der Gärung werden unliebsame Keime und Pilze vernichtet, die guten bleiben erhalten. Die Gefahr von Schimmelbildung wird dadurch minimiert. Aber das ist noch nicht alles an Wundertechnik: Die Bienen versehen die Öffnungen aller gefüllten Wabenkammern mit Propolis. Propolis wird auch als Wabenkitt bezeichnet. Die klebrige Propolis wird von den Bienen an der Rinde von Laubbäumen und an Knospen gesammelt. Angereichert mit Speichel, Pollen und Wachs ergibt sich ein perfektes Abdichtungsmaterial, das die Haltbarkeit von Perga verlängert.
Biochemie im Bienenstock: Nährwertsteigerung
Durch den Fermentierungsprozess werden die Inhaltsstoffe des Pollen-Speichelgemisches aufgeschlossen und so für Mensch und Tier besser nutzbar. Die höhere Bioverfügbarkeit zeigt sich vor allem durch leichter verdauliche Proteine, frei gewordene Aminosäuren sowie Folsäure und Vitamin K. Was im Bienenstock von Vorteil ist, hilft auch den Menschen: Perga behält durch die Fermentierung die Nährstoffe länger als reiner Pollen.
Der Nährwert von Perga (Bienenbrot) ist erstaunlich: Mit 393 kcal, 59 g Kohlenhydrate, 16 g Eiweiß und 9 g Fett auf jeweils 100 Gramm ist es ein wahres Kraftpaket. Dazu kommen natürliche Zuckerarten wie Traubenzucker und Fruchtzucker, organischer Rohrzucker und Malzzucker. Nahezu alle essenziellen Aminosäuren sind in unterschiedlichen Anteilen ebenfalls im Bienenbrot enthalten. Unterstützend auf den menschlichen Organismus wirken die enthaltenen Mineralien Kalium, Magnesium, Eisen, Kalzium, Silizium, Phosphor, Schwefel, Mangan und Chlor. Darüber hinaus enthält Perga Vitamine des B-Komplexes sowie andere lebensnotwendige Vitamine. Nachwiesen sind ferner Enzyme, Buttersäure, Flavonoide und weitere hochwertige Inhaltsstoffe.
Gesundheitshinweis: Wie für alle Bienenprodukte gilt, dass Diabetiker darauf verzichten bzw. vor Genuss den Arzt konsultieren sollten. Vorsicht ist auch bei Allergikern geraten. Wie die fliegenden Pollen zu den verschiedenen Jahreszeiten können gesammelte Pollen und Bienenbrot Allergien auslösen oder bestehende Verstärken. Sollten Sie eine Desensibilisierung mit Bienenprodukten in Betracht ziehen, klären Sie bitte unbedingt das Vorgehen mit Ihrem Arzt ab.
Bienenbrot: Von der Ernte auf den Speisezettel
Wie beim Pollen auch, ist die Ernte von Perga ein für den Imker zeitaufwändiges und nicht ganz einfaches Verfahren. Nachdem der Honig abgeerntet wurde, kommt das Bienenbrot an die Reihe. Hier muss es kalt sein, damit Bienenwachs und Blütenpollen voneinander getrennt werden können. Getrennt wird nach unterschiedlichen Verfahren, bei denen Handarbeit unerlässlich ist. Sind die Bienenbrotkrümel geerntet, werden sie getrocknet.
Wie alle Honigprodukte sollte Perga nicht hocherhitzt werden. Am besten genießen Sie das Bienenbrot zu kalten Speisen wie Joghurt und Quark, Müsli und Obstsalaten oder als Kontrast zu Karottensalat, Rettich oder dunklen Blattsalaten. Auch in Smoothies oder gemixt in Säften macht Perga gut, genießen Sie den Mix rasch, damit alle wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.